Linearlager

Die Lineartechnik ist im Prinzip vergleichbar mit der Wälzlagertechnik, allerdings sind die Bewegungsabläufe beim Linearlager anders. Während das Wälzlager rotatorisch funktioniert, arbeiten beim Linearlager die sich analog bewegenden Teile zur Weiterleitung der Kraft translatorisch, das heißt in einer linearen Bewegung. Bildlich gesehen, kann man sich ein Linearlager wie ein Wälzlager vorstellen, das in der Ebene abgewickelt wird. Die beiden Laufbahnen stehen parallel zueinander, im Zwischenraum befinden sich die jeweiligen Wälzkörper, bei denen es sich entweder um Kugeln oder Rollen handelt. Die Übertragung der Kraft im Wälzkontakt findet analog zum Wälzlager statt, wobei auch hier unerwünschte Kontakte der Maschinenteile vermieden werden. Der Unterschied liegt im Umlauf der Wälzkörper, die Nach- bzw. Rückführung geschieht bei der Lineartechnik durch eine lineare Bewegung.

Unterschiedliche Ermittlung der Lebensdauer bei Linearlager und Wälzlager

Weitere Unterschiede zwischen den beiden Funktionsweisen bestehen in der Ermittlung der Lebensdauer. Beim Wälzlager wird die Anzahl der Umdrehungen oder Betriebsstunden berechnet, während bei der Lineartechnik der zurück gelegte Weg die Bemessungsgrundlage bildet. Andererseits haben die zwei Varianten viele Gemeinsamkeiten, daher lag es auf der Hand, bei der Lineartechnik die bereits beim Wälzlager bewährten Werkstoffe zu nutzen, auch die Schmierung und Abdichtung sind vergleichbar.

Linearlager – oder auch Linearkugellager – sind in mehreren Ausführungen denkbar, so auch als Gleitlager, wobei die Abläufe analog zum rotativen Gleitlager stattfinden. Der Nachteil besteht hier in einem größeren Lagerspiel im Verhältnis zum Wälzlager. Übrigens: Linearlager werden umgangssprachlich auch oft als Kugelbüchsen bezeichnet.

Verwendung von Linearlagern

Anwendung finden Linearkugellager zum Beispiel in Druckmaschinen, Brennschneidemaschinen, allen Arten von pressen oder auch in Computern und Messeinrichtungen. Auch zum Aufbau von Verschiebeeinrichtungen wie Lineartischen werden Linearlager verwendet. Dabei ist der Verwendungszweck des Lagers stets die reibungsarme Führung einer geradlinigen Bewegung eine Elementes einer Maschine, was das Linearlager grundsätzlich von Kugellagern unterscheidet.

Grundsätzlich geht der Begriff Lineartechnik über die reine Kraftübertragung hinaus, in dem Bereich Führungselemente sind auch Antriebselemente integriert, bei denen zwischen rotativen Antrieben (Zahnriemenantriebe) und linearen Antrieben (Kugel- oder Rollgewindebetrieb) unterschieden wird. Dabei ist die Lineartechnik normalerweise durch einen begrenzten Hub gekennzeichnet.

Hergestellt werden Linearkugellager z. B. von SKF oder FAG. Gerne berät Braun rund um sein umfangreiches Sortiment und stellt so die korrekte Wahl des passenden Lager-Typs sicher.